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                  Dr.Marguerite Müller-Yao

                                            Eine chinesische Künstlerin im Westen

                                 Künstlerische und wissenschaftliche Themen und Ziele

Zum Thema ihrer, künstlerischen wie ihrer wissenschaftlichen Arbeit wurde der Versuch einer Synthese zwischen den alten Traditionen Chinas und den Denkformen und Gestaltungsweisen der modernen westlichen Kultur. In ihrer künstlerischen Arbeit sucht sie einerseits traditionelle Tuschemalerei und Kalligraphie weiterzuentwickeln unter Verarbeitung moderner westlicher Ausdrucksmittel, andererseits die Formensprache der modernen Malerei, Graphik und Objektkunst zu vertiefen durch den Rückbezug auf das Gedankengut chinesischer Kalligraphietradition und die Prinzipien chinesischer Tuschemalerei. In ihrer wissenschaftlichen Arbeit widmet sich Dr.Marguerite Hui Müller-Yao der Untersuchung der Beziehungen zwischen informeller Malerei  und  chinesischer Kalligraphie.

Als Hauptthemen ihres künstlerischen Studiums zeichneten sich nach und nach ab: die Durchdringung von Aktzeichnungen mit Formprinzipien der Kalligraphie, die Umsetzung von Verfahren der Pinselmalerei in technische Verfahren westlicher Druckgraphik (Radierung, vor allem Zucker-Reservage-Technik), die Transponierung der Räumlichkeit chinesischer Malerei in eine moderne Bildsprache mit einem sehr sparsamen Formenrepertoire und einer reichen Skala subtiler Weiß- und Grauwerte sowie die Entwicklung von Objekten, bei denen moderne Materialen (Plexiglas, Plastikfolie), moderne Abbildungsverfahren (Röntgenbilder) und die für kinetische Kunst charakteristische Aktivierung des Betrachters mit den alten  chinesischen   Prinzipien von Yin  und Yang  verbunden  werden.

Dr.Marguerite Hui Müller-Yao fand als Ansatzpunkte für eine Synthese zwischen den alten Traditionen Chinas und der Weltanschauung der westlichen Welt einerseits Äußerungen moderner europäischer Künstler, die manchmal erstaunlich dem chinesischen Denken ver­wandte Grundauffassungen formuliert hatten (z.B. Henry van der Velde: "Eine Linie ist eine Kraft, die ihre Kraft der Kraft desjenigen entlehnt, der sie gezogen hat." Paul Klee: "Kunst verhält    sich    zur    Schöpfung    gleichnisartig" oder  "In  der   Kunst kommt es auf die formenden Kräfte an, nicht auf die Form-Enden.") Andererseits fand sie unmittelbare Anknüpfungen an chinesische Kalligraphie bei den Künstlern des Informel, etwa bei Mark Tobey, der jahrelang in Ostasien Kalligraphie  studiert  hat.

Günter H. Blecks (in: Bonner Universitätsblätter 1975)